Die TU Darmstadt ist erfolgreich in den Wettbewerb der „Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder“ gestartet: Sie ist aufgefordert, im Rahmen der Förderlinie „Exzellenzcluster“ bis März 2018 Vollanträge für ihre Projekte  „Datenanalyse für die Humanities“ sowie „Centre for Predictive Thermofluids – Accelerating the Energiewende“ auszuarbeiten. Das entschied das international besetzte Expertengremium in Bonn, das insgesamt 195 Cluster-Antragsskizzen von Universitäten bundesweit begutachtete und davon nun 88 für die nächste Auswahlrunde nominierte.

„Wir haben mit zwei Skizzen zu hoch relevanten Zukunftsthemen die internationalen Experten und Expertinnen überzeugt“, sagte Präsident Professor Hans Jürgen Prömel „Dies ist ein erfreulicher Tag für die TU Darmstadt. Die positive Entscheidung spornt uns in den kommenden Monaten bei der Ausarbeitung der Vollanträge an.“

Geplanter interdisziplinärer Exzellenzcluster „Datenanalyse für die Humanities“

Der geplante Cluster, an dem der Fachbereich Informatik maßgeblich beteiligt ist, wird neue, auf Bedarfe der Geistes- und Sozialwissenschaften abgestimmte Verfahren in den Bereichen Automatische Sprachverarbeitung, Visuelles Computing und Maschinelles Lernen entwickeln. Bestehende Verfahren zur Inhaltsanalyse sind wenig geeignet für die Vielfältigkeit, Vielschichtigkeit, Dynamik und Datenknappheit in der Humanities-Forschung. Der Cluster setzt auf die interdisziplinäre Forschungs-Interaktion zwischen Informatik und ausgewählten repräsentativen Anwendungen in der Philologie, Philosophie, Archäologie sowie den Geschichts- und Kommunikationswissenschaften. Die neu entwickelten Methoden sollen auch im Falle von geringen Datenmengen eine Generalisierung ermöglichen. Außerdem müssen sie für Domänenexpertinnen und -experten ohne Informatikkenntnisse anschlussfähig sein sowie hoch individualisierten und sich ständig weiterentwickelnden Forschungsfragen gewachsen sein. Die Datenanalyse-Forschung muss daher den herkömmlichen, auf hoher Redundanz basierenden Big-Data-Anwendungsfall überwinden, der bislang die kommerziellen Szenarien dominiert.