Am CISPA, dem Forschungszentrum für IT-Sicherheit, forschen 210 Wissenschaftler an aktuellen Kernproblemen der IT-Sicherheit.
Christoph Sorge/CISPA

„Wir beschäftigen uns mit allen Aspekten der IT-Sicherheit, von der exzellenten Grundlagenforschung bis hin zur Anwendung“, erklärt Michael Backes, Professor für Kryptografie und IT-Sicherheit an der Universität des Saarlandes und wissenschaftlicher Direktor des CISPA. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz wollen die Wissenschaftler im CISPA Kernprobleme der IT-Sicherheit lösen und dies spiegeln auch die in Hannover vorgestellten Projekte wider.

Für das Smartphone-Betriebssystem Android stellen die CISPA-Forscher Sicherheitsmechanismen vor, die sensible Daten auf Smartphone und Tablet-Computer vor Hackern und Datenspionen schützen. Um Sicherheitslücken vor deren Missbrauch durch Cyberkriminelle aufzudecken, präsentiert eine weitere Forschergruppe einen Ansatz für automatische Sicherheitstests, der minimalen Aufwand voraussetzt. Andere Forscher des Instituts unterzogen das „vernetzte Haus“ einem Sicherheitscheck und demonstrieren nun am Stand, wie man den digitalen Einbruch verhindern kann. Selbst vor sogenannter microRNA, genetisch relevante Daten, die über die einzelne Person und deren Familie viel mehr verraten, als es die DNA-Analyse tut, machten die CISPA-Forscher nicht halt. Sie konnten nachweisen, dass man aus den Daten nur weniger microRNA-Moleküle Rückschlüsse auf die untersuchte Person ziehen kann und stellen die entsprechenden Angriffs- und Verteidigungsmaßnahmen vor. Zu den meist gefürchteten Angriffen im Internet gehören Massen-Angriffe. Millionen Anfragen innerhalb kürzester Zeit überlasten Onlinedienste, legen sie für Stunden lahm und zwingen so Unternehmen in die Knie. Die Betreiber des angegriffenen Dienstes können oft nur reagieren, indem sie den Anfrageansturm geschickt umleiten oder diesem einen vor Rechenkraft strotzenden Server entgegenstellen. Auf der Cebit stellen die CISPA-Forscher nun eine Art Frühwarnsystem vor und zeigen auf einer Weltkarte den Ort des Angriffs, noch während dieser wütet.

Auch zur Frage, wie sich Künstliche Intelligenz angreifen lässt, präsentieren die Forscher des CISPA erste Ergebnisse. „Die Rechenverfahren dafür wurden ursprünglich nicht für einen Kontext entworfen, in dem die Daten gezielt durch einen Angreifer manipuliert werden“, erklärt Professor Michael Backes. „Da das maschinelle Lernen von Mustern sich vollständig von unserer menschlichen Wahrnehmung unterscheidet, kann bereits eine kleine, gezielte Veränderung der Eingabe dazu führen, dass sich das Ergebnis völlig verändert.“

Neben Backes forschen mehr als 415 Wissenschaftler auf dem Saarland Informatics Campus zu aktuellen Fragen der IT-Sicherheit, 210 Forscher sind es im Kernbereich des CISPA. Das Forschungszentrum für IT-Sicherheit ist mit der Forschung seiner Mitarbeiter schon über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden. Bereits Ende Oktober 2016 vereinbarte es mit der US-amerikanischen Elite-Universität Stanford eine Forschungs- und Ausbildungskooperation auf dem Gebiet der Cybersicherheit. Die ersten Teilnehmer starten diesen Sommer.

Weitere Informationen:

https://buerger.cispa.saarland/

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Fragen beantwortet:
Dr. Sebastian Gerling
Geschäftsführer
Center for IT-Security, Privacy and Accountability (CISPA)
Saarland Informatics Campus E9.1
Tel.: +49 681 302 57373
E-Mail: gerling@cispa.saarland

Prof. Dr. Michael Backes
Wissenschaftlicher Direktor
Center for IT-Security, Privacy and Accountability (CISPA)
Saarland Informatics Campus E9.1
Tel.: +49 681/302 3249
E-Mail: backes@mpi-sws.org

Redaktion:
Gordon Bolduan
Kompetenzzentrum Informatik Saarland
Tel: +49 681 302-70741
E-Mail: gbolduan@mmci.uni-saarland.de